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Kalivingi Health Post

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- das neue Gesundheitszentrum.

Bei einem unserer letzten Besuche des weit im Buschland gelegenen Dorfes Kalivingi trafen wir auf eine große Menschenmenge. Erwachsene und Kinder. Sie drängten sich um zwei Menschen, die auf Stühlen hinter zwei Tischen im Freien unter einem schattenspendenden Baum saßen.

Jeden Monat kommen 2 Angestellte des weit entfernten St Kalemba Missionskrankenhauses, um die Bewohner von Kalivingi medizinisch zu betreuen. Das ursprüngliche Gebäude ist zerfallen, das Dach ist undicht. Die Fenster kaputt. Eine Privatsphäre bei den Untersuchungen gibt es nicht!

Wir waren fassungslos. Der zuständige Headman (Dorfvorsteher) bat uns inständig um finanzielle Hilfe für den Bau eines sog. Health Posts. Damit wären Untersuchungen in einem geeigneten Gebäude wieder möglich. Das bietet Schutz vor der Sonne und vor Regen – und nicht zuletzt vor neugierigen Blicken.

Nach der Rückkehr aus Sambia berichteten wir von der Situation vor Ort. Und es fand sich ein großzügiger Sponsor. Die kleine Gesundheitsstation konnte nun gebaut werden:

  1. Planung: Zunächst mussten die behördlichen Vorgaben, die es auch in Sambia gibt, bei der zuständigen Gesundheitsbehörde erfragt werden. Wir erhielten einen Bauplan, auf dem genau vorgeschrieben ist, wie ein solcher Health Post auszusehen hat. Denn nur bei Einhaltung aller Vorschriften besteht die Möglichkeit, dass zu einem späteren Zeitpunkt fest angestellte Krankenschwestern permanent vor Ort (!) sind, um die Menschen in dieser abgelegenen Gegend medizinisch zu betreuen. Sogar ein Röntgenraum (X-Ray) ist vorgesehen (s. Bauzeichnung). Allerdings wird es wohl bei einem Untersuchungsraum bleiben. Denn ohne Strom kein Röntgen.
  2. Kostenvoranschlag: Unser Mitarbeiter vor Ort, Lehrer Jere, half auch diesmal. Es wurde ein Gremium unter dem Vorsitz des Headman gebildet. Dabei wurde festgelegt, wie die Dorfbewohner sich am Bau des Gebäudes einbringen. Die Kosten, die der Sponsor des Sambia e. V. übernimmt, sollten möglichst niedrig sein: Das Dorf beschafft die Steine für das Fundament und den Sand für den Mörtel. Sie richten das Gelände her und graben das Fundament. Der Transport erfolgt mit Ochsenkarren. Die Menschen von Kalivingi sind sehr stolz und leisten ihren Beitrag auch zu diesem Projekt. Die Atmosphäre und der Zusammenhalt in dem Dorf sind einzigartig!
  3. Zuteilung der Landfläche durch den Headman: Das Land in Sambia gehört dem Staat. Die Headmen und Chiefs im Land haben das Recht, Land zu verteilen. An private Familien oder – wie in unserem Fall – für den Bau eines Health Posts. Wenn die Landflächennutzung geklärt ist, kommt es hinterher nicht zu Streitereien.
  4. Baubeginn: Die Materialien werden gebracht und die Maurer beginnen mit dem Aushub des Fundamentes und dem Rohbau.
  5. Finanzierungsplan: Das Geld wird vom Sambia e. V. in Raten nach Sambia gesendet. Sobald die entsprechenden Rechnungsbelege bei uns eingegangen sind, wird die nächste Summe überwiesen. Somit sind die Kosten sowie der Baufortschritt transparent. Jere arbeitet – wie immer – sehr gründlich und zuverlässig!
  6. Fortschritt: Der Rohbau steht inzwischen – nun geht es an die Dachdeckerarbeiten. Das Wellblech und andere Baumaterialien werden über weite Strecken mit einem kleinen LKW nach Kalivingi gebracht. Zum Glück ist nun Trockenzeit, sodass der ausgefahrene Pfad dorthin einigermaßen passierbar ist.